Empörung im Stadtrat: Kosten des Bildungscampus Neuenhof explodieren

Siegburg: Stadt muss am Schulzentrum Neuenhof nachsitzen

Das Großprojekt Bildungscampus Neuenhof in Siegburg steht unter einem schlechten Stern, nachdem die Stadtverwaltung versäumt hat, effektive Lösungen zur Kostenkontrolle zu präsentieren. In einer Sondersitzung des Stadtrats äußerten sich zahlreiche Mitglieder, insbesondere Bürgermeister Stefan Rosemann (SPD), bestürzt über die aktuelle Situation. CDU-Fraktionschef Lars Nottelmann beschuldigte die Verwaltung, die Politik bewusst in die Irre geführt zu haben, indem sie irreführende Informationen präsentierte. Diese Situation zwingt die Stadtverwaltung nun dazu, neu zu planen und grundlegende Überlegungen zu revidieren.

Gemäß Nottelmann zeigte der Stadtrat Vertrauen in die vorgestellten Pläne, da diese eine wirtschaftliche Unterbringung der Schulmensa und des Theaterschatzes unter einem Dach versprachen. Das vorgesehene Einsparpotential von 3,6 Millionen Euro stellte sich jedoch als unrealistisch heraus. Kritisiert wird, dass die Verwaltung im Vorfeld keine Gespräche mit den betroffenen Nutzern, einschließlich der Gesamtschule, Realschule und kulturellen Einrichtungen wie dem Theaterschatz und der Schauspielschule geführt hat.

Die Notwendigkeit eines Umdenkens

Auch die SPD fordert ein Umdenken in der Stadtverwaltung und lobte gleichzeitig die Bemühungen um Kostenreduktion. SPD-Fraktionschef Michael Keller betonte, dass bei so umfangreichen Projekten von langfristigen Perspektiven ausgegangen werden müsse. Statt dem ursprünglichen Konzept eines Campus-Restaurants sei die Schaffung eines weniger umfangreichen Mensa-Gebäudes angedacht, das vielseitiger genutzt werden könnte.

Die CDU sieht die Verantwortung primär beim Bürgermeister, der nach Ansicht der Fraktion nicht die geeigneten Personen in zentralen Positionen hat. In der Diskussion um mögliche personelle Konsequenzen beruhigte Rosemann, dass bereits vor den aktuellen Vorwürfen Umstrukturierungsmaßnahmen initiiert wurden.

Ein Hilferuf des Theaterschatzes offenbarte schließlich die Probleme der mangelnden Kommunikation seitens der Stadtverwaltung. Der Bau- und Sanierungsausschuss erkannte in einer Sitzung im vergangenen Monat die weitreichenden Folgen für die kulturelle Bildung sowie für die rund 1.200 Schülerinnen und Schüler. Der Stadtrat hat mittlerweile Anträge beschlossen, die darauf abzielen, die Belange aller Nutzer zu berücksichtigen und detaillierte Vorschläge für eine Lösung zu präsentieren, die auch die Kosten im Blick hat.

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