„Gestörtes Dopaminsystem: Neue Erkenntnisse zu FCD Typ 2 und Epilepsie“

Wie gestörte Signalwege epileptische Anfälle begünstigen könnten — Universität Bonn

Die Forschung an der Universität Bonn beleuchtet entscheidende Zusammenhänge zwischen dem dopaminergen System und der Entstehung epileptischer Anfälle, insbesondere bei Patienten mit Fokalem Kortexdysplasie (FCD) Typ 2. Dopamin, ein bedeutender Neurotransmitter im menschlichen Gehirn, spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Aufmerksamkeit, Lernen sowie der Erregbarkeit neuronaler Netzwerke. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die Verteilung und Funktion des dopaminergen Systems in den betroffenen Hirnregionen bei FCD signifikant verändert sein könnte.

Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine übermäßige Expression bestimmter Dopaminrezeptoren in den Neuronen festgestellt wurde, die eng mit dem Krankheitsprozess bei FCD verbunden sind. Norisa Meli, eine Doktorandin am Institut für Rekonstruktive Neurobiologie des UKB und Erstautorin der Studie, hebt hervor, dass diese Abweichungen möglicherweise zur Entstehung von epileptischen Anfällen beitragen. Darüber hinaus könnten sie erklären, warum viele Betroffene zusätzlich unter Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen leiden.

In den Untersuchungen wird betont, dass Dopamin eine wichtige Rolle bei der Modulation neuronaler Netzwerke spielt, insbesondere bei der Entwicklung im Kortex. Prof. Sandra Blaess, eine führende Forscherin am UKB, hebt hervor, dass das Verständnis der gestörten Dopaminmodulation bei FCD Typ 2 ein relativ unerforschter Bereich ist, der möglicherweise neue Perspektiven auf die Krankheitsmechanismen eröffnet.

Die Studie kombiniert detaillierte molekulare Analysen menschlicher Gewebeproben mit präklinischen Modellen in Mäusen, die die genetischen Veränderungen bei FCD Typ 2 abbilden. Prof. Albert Becker, ein führender Experte für zelluläre Neurowissenschaften, hebt hervor, dass diese neuen Erkenntnisse das Verständnis der komplexen Neuropathologie von Dysplasien erweitern und wertvolle Hinweise für neue Therapieansätze bieten, die über die Kontrolle von Anfällen hinausgehen.

Langfristig streben die Forschenden an, durch diese Erkenntnisse die Entwicklung gezielterer und wirksamerer Behandlungsmethoden für Patienten mit FCD zu unterstützen. Diese Entwicklungen könnten nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen verbessern, sondern auch neue Wege für die Therapie von Epilepsie eröffnen.

Details
Quellen