„Petition für Abdou Diallo: Sankt Augustin kämpft gegen Abschiebung“
Sankt Augustin: Abschiebung droht – Verein kämpft für Abdou Diallo
Abdou Diallo ist ein 26-jähriger Senegalese, der seit über zwei Jahren in Sankt Augustin lebt und dort umfassend integriert ist. Trotz seines Arbeitsverhältnisses, seiner sportlichen Aktivitäten und des sozialen Kontakts zu Freunden droht ihm die Abschiebung in sein Heimatland. Um dies zu verhindern, haben die Mitglieder des SV Birlinghoven, einem lokalen Fußballverein, eine Petition ins Leben gerufen. Diese Petition hat bereits 1500 Unterstützer gefunden.
Diallo wohnt zurzeit in einer zentralen Unterbringungseinrichtung und ist aufgrund seines aktuellen Status nur geduldet. Die zuständige Bescheinigung läuft bald ab, was die Situation für ihn weiter kompliziert. Sein Betreuer und der Ortsvorsteher von Birlinghoven, Hansjörg Kuhl, hat beim Gericht beantragt, dass eine Abschiebung bis zur Entscheidung über ihren Einspruch nicht erfolgen soll.
Integration und berufliche Perspektiven
Sein Lebensweg ist von schwierigen Erfahrungen geprägt. Nach einer traumatischen Fluchtgeschichte, die ihn zuerst nach Spanien und dann nach Deutschland führte, hat Diallo die Möglichkeit ergriffen, die deutsche Sprache zu lernen und ein Arbeitsverhältnis aufzubauen. Er ist mittlerweile als Tankschutzmonteur beschäftigt und hat sich sehr gut in sein Arbeitsumfeld eingelebt. Zudem strebt er an, eine Ausbildung als Elektroniker zu beginnen, was ihm aufgrund seiner aktuellen rechtlichen Situation momentan verwehrt bleibt. Trotz eines Ausbildungsangebots kann er aufgrund seiner Duldung keine Ausbildung antreten.
Sein Arbeitgeber, der Elektromeister Roland Klein, ist von Diallos Engagement beeindruckt und sieht großes Potenzial in ihm. Die ablehnende Entscheidung bezüglich seiner Arbeitserlaubnis für eine Ausbildung bedeutet jedoch, dass Diallo nicht die Chance erhält, die er braucht, um seine beruflichen Träume zu verwirklichen.
Die Herausforderung der Abschiebung
Die Angst vor einer bevorstehenden Abschiebung belastet Diallo stark. Laut seinem Betreuer könnte er theoretisch in der Deutschen Botschaft im Senegal ein Arbeitsvisum beantragen, jedoch sind die bürokratischen Hürden hoch, und die Wartezeiten enorm. Eine zuvor eingereichte Klage gegen seine Abschiebung wurde zusätzlich erschwert, da die erforderliche Begründung nicht rechtzeitig eingereicht wurde, was die Chancen auf ein erfolgreiches Verfahren verringert.
Die Stadt Sankt Augustin hat sich in dieser Angelegenheit klar positioniert. Laut dem Sprecher Benjamin Brungarten scheint es, als ob bei Abschiebungen oft Entscheidungen für gut integrierte Personen getroffen werden, während die Notwendigkeit von Abschiebungen bei straffälligen Individuen offensichtlich nicht so konsequent verfolgt wird. Die Petition, die von sogenannten gut integrierten Personen wie Diallo unterstützt wird, verdeutlicht die Diskrepanz und die Notwendigkeit, einen humanitären und integrierenden Ansatz bei der Behandlung von Asylbewerbern und Geduldeten zu verfolgen.
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