Prozess gegen Luxusfahrzeug-Betrüger beginnt in Siegburg
Siegburg: Angeklagte sollen Luxusautos an Dritte vermietet haben
In Siegburg hat diese Woche ein bedeutendes Verfahren gegen acht Beschuldigte vor dem Bonner Landgericht begonnen. Der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich um sechs Männer und zwei Frauen, die in den Jahren 2021 und 2022 teure Luxusfahrzeuge in Bornheim online gemietet und diese dann unrechtmäßig an Dritte weitervermietet haben sollen.
Dieser Prozess ist besonders bemerkenswert, da er in der neu eröffneten Außenstelle des Bonner Landgerichts in Siegburg stattfindet. Das modern ausgestattete Gebäude, das erst im Februar eingeweiht wurde, ist darauf ausgelegt, Großverfahren mit mehreren Angeklagten effizient abzuwickeln. Ursprünglich war der Neubau entworfen worden, um die zahlreiche erwartete Prozesslast im Zusammenhang mit den Cum-Ex-Geschäften zu bewältigen. Aktuell werden die hochmodernen Gerichtssäle jedoch auch für andere bedeutende Verfahren genutzt, da zurzeit nur zwei Anklagen im Zusammenhang mit diesen Geschäften bestehen.
Anklage wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs
Den Beschuldigten werden insgesamt 87 Fälle des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft hat gegen die drei Brüder sowie zwei weitere Männer, die 27 und 29 Jahre alt sind, Anklage erhoben. Zwei weitere Angeklagte, ein 61-Jähriger und die beiden Frauen, sind wegen Beihilfe zur Rechenschaft gezogen worden. Der durch die angeblichen Vergehen entstandene Gesamtschaden wird auf über eine halbe Million Euro geschätzt.
Zu Beginn des Verfahrens stellte sich heraus, dass nicht alle angeklagten Personen anwesend waren. Der mittlere Bruder der drei Beschuldigten, der erst vor Kurzem aus einer dreijährigen Haftstrafe entlassen wurde, war in der Lage, zu fliehen. Die Polizei ermittelt inzwischen gegen ihn, während ein 61-jähriger Angeklagter wegen gesundheitlicher Probleme nicht am ersten Verhandlungstag teilnahm, jedoch am folgenden Tag in Frankfurt festgenommen wurde.
Vorwurf der Manipulation und illegalen Vermietung
Die Vorwürfe drehen sich im Wesentlichen um die Tatsache, dass die drei Brüder sowie ihre Komplizen hochpreisige Fahrzeuge über das Internet angemietet und die Mietkosten nicht beglichen haben sollen. Diese Autos wurden anschließend über verschiedene eigene Firmen gewinnbringend weitervermietet. Laut Anklage sollen zudem Tachostände als auch GPS-Signale manipuliert worden sein, um die illegale Tätigkeit zu verschleiern. In einigen Fällen wird sogar berichtet, dass die Fahrzeuge verkauft wurden.
Der Hauptangeklagte ist beschuldigt, einen BMW, den er reparieren sollte, illegal vermietet zu haben. Nach der Rückgabe des Fahrzeugs stellte sich heraus, dass es weit mehr Kilometer auf dem Tacho hatte, als ursprünglich vereinbart. Zudem sind vorgekommene Betrügereien wie das Erlangen eines Darlehens von 10.000 Euro, das nicht zurückgezahlt wurde, Teil der Anklage. Der Prozess, der sich komplex gestaltet, ist vorläufig bis Juli angesetzt.
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