„Schluckambulanz Troisdorf: Hilfe für 50 Patienten jeden Monat“

Troisdorf: Schluckambulanz stellt ihr besonders Konzept vor

In Troisdorf bietet die Schluckambulanz der GFO Kliniken eine spezialisierte Versorgung für Patientinnen und Patienten, die an Schluckstörungen leiden. Diese Ambulanz behandelt monatlich etwa 40 bis 50 Personen und stellt somit einen wichtigen Bestandteil der Gesundheitsversorgung in der Region dar. Der therapeutische Leiter Ulrich Birkmann weist darauf hin, dass das Schlucken, ein Vorgang, den die meisten Menschen unbewusst rund 1000 bis 1500 Mal am Tag durchführen, überraschend komplex ist. Dabei sind mehrere Nerven und Muskeln involviert, was zeigt, wie wichtig eine fundierte Behandlung von Schluckstörungen ist.

Vielfältige Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten

Die Schluckambulanz kennt ein breit gefächertes Patienten-Spektrum, das von Säuglingen bis hin zu älteren Menschen reicht. Bei jüngeren Patienten können beispielsweise schwache Muskeln oder neurologische Verletzungen wie Schädel-Hirn-Traumata zu Schwierigkeiten beim Schlucken führen. Im Erwachsenenalter sind Ursachen wie Schlaganfälle, Parkinson oder Tumoren häufige Diagnosen. Besonders ältere Patienten können unter mehrere Erkrankungen leiden, die miteinander kombiniert zu Schluckbeschwerden führen können. Die Ambulanz hat sich darauf spezialisiert, diese komplexen Situationen zu analysieren und entsprechende Therapiepläne zu entwickeln.

Phagophobie als psychisches Symptom

Ein weiteres spezielles Angebot der Schluckambulanz betrifft die Behandlung von Phagophobie, einer Angst vor dem Schlucken. Hierbei arbeiten Fachärzte aus den Bereichen Neurologie und Psychiatrie eng zusammen, um den betroffenen Menschen eine ganzheitliche Versorgung zu bieten. Die Ambulanz fungiert nicht nur als Anlaufstelle, sondern kooperiert auch mit Hausärzten, die Patienten bei unklaren Symptomen überweisen. Aufgrund dieser Netzwerkarbeit können die Patienten gezielt an andere Fachärzte verwiesen werden, falls dies notwendig ist.

Innovative Diagnosetechniken

Ulrich Birkmann nutzt bildgebende Verfahren, um genaue Diagnosen zu stellen. Ein zentraler Teil seiner Arbeit ist die fiberendoskopische Schluckuntersuchung (FEES), die eine risikofreie und präzise Analyse des Schluckvorgangs erlaubt. Bei dieser Untersuchung wird das Schlucken in Echtzeit mit Hilfe einer kleinen Kamera und gefärbtem Essen beobachtet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen fließen direkt in die Therapieplanung ein, was eine individuelle und zielgerichtete Behandlung ermöglicht.

Historie und Weiterentwicklung der Ambulanz

Die Schluckambulanz der GFO Kliniken Troisdorf besteht seit 2008 und hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Die Erlangung der Abrechnungsfähigkeit für Heilmittel im Jahr 2010 stellte einen wichtigen Meilenstein dar. Birkmann betont, wie wichtig es ist, solchen spezialisierten Einrichtungen eine Stimme zu geben, da sie maßgeblich zur Verbesserung der Patientenversorgung in der Region beitragen. Darüber hinaus bietet die Ambulanz mobile Hausbesuche an, insbesondere für Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankungen nicht in der Lage sind, die Einrichtung aufzusuchen.

Insgesamt zeigt die Schluckambulanz in Troisdorf, wie durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und innovative Ansätze eine effektive Behandlung von Schluckstörungen erfolgen kann, die das Wohlbefinden der Patienten nachhaltig verbessert.

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