Von Begegnungen und Freundschaften: Flüchtlingshilfe in Niederkassel

Niederkassel: Wie ein Ehepaar Ersatzeltern für Geflüchtete wurde

Im Jahr 2015 begannen Angela und Rolf Schönhaar aus Niederkassel, sich aktiv für Geflüchtete zu engagieren. Ihre Reise in diese neue Rolle begann während eines Spaziergangs, als sie an einer Sporthalle vorbeikamen, die zur Unterkunft für Geflüchtete umgebaut worden war. Dieser spontane Besuch führte zum ersten Kontakt mit den Anwohnern und der Idee, sich stärker in der Flüchtlingshilfe zu engagieren.

Kurze Zeit später erhielten die Schönhaars einen Anruf vom Rathaus Niederkassel, der sie dazu einlud, in der Flüchtlingsarbeit mitzuwirken. So entstand der Kontakt zu Kubrom Baliho, einem damals 20-jährigen Geflüchteten aus Eritrea. Baliho hatte seine Familie bei der Flucht zurückgelassen und lebte in einem Wohnheim. Die in dieser Zeit aufkommenden Herausforderungen umfassten die bürokratische Unterstützung bei den lokalen Behörden, die ihm bei seiner Integration in Deutschland halfen. Rolf unterstützte ihn in verschiedenen Angelegenheiten, während Angela Sprachunterricht gab, um die Integration zu erleichtern und die Kommunikation zu fördern.

Die Schönhaars begegneten zahlreichen Herausforderungen im Umgang mit den Behörden. Oft schien es, als seien die verschiedenen Institutionen nicht gut untereinander vernetzt. Die Erfordernisse, formale Dokumente aus Eritrea zu beschaffen, stellen die Schönhaars dabei oft vor immense Schwierigkeiten. Trotz dieser Rückschläge blieben sie optimistisch und beharrlich in ihrem Engagement, um den Geflüchteten durch diese Hürden zu helfen.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine enge Beziehung zwischen den Schönhaars und Baliho. Sie wurden bald zu einer Art Ersatzeltern für ihn, wobei er regelmäßig über sein Leben sprach und auch seine Freundin Eden Adhaoum in ihre Gemeinschaft aufnahm. Die Unterstützung der Schönhaars umfasste nicht nur administrative und soziale Hilfe, sondern erstreckte sich auch auf persönliche Beziehungen, als die Familie von Baliho schließlich auch Besuche und Feiern miteinander teilte.

Die Schönhaars wurden zu „Ersatzoma“ und „Ersatzopa“ für die Kinder von Kubrom und Eden und verbringt regelmäßig Zeit miteinander. Ihr Engagement ist ein Beispiel dafür, wie persönliche Beziehungen und menschliche Interaktion einen Unterschied in der Integration und dem Leben von Geflüchteten machen können. Diese positive Entwicklung zeigt sich auch in der Hoffnung der Schönhaars, dass die Familie Baliho bald die deutsche Staatsangehörigkeit erlangen wird.

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