In Siegburg steht Bürgermeister Stefan Rosemann aufgrund eines stillgelegten Bauprojekts für ein Seniorenheim in der Kritik. Während einer Sondersitzung, die aufgrund des großen Interesses der Betroffenen ein intensives Forum bot, waren viele Anleger anwesend, die durch die Bauverzögerungen in eine kritische Lage geraten sind. Die Wortmeldungen verdeutlichten die Frustration über die aktuelle Situation; Rosemann sprach eine Willensäußerung aus, sich mit allen Beteiligten zusammenzusetzen, um mögliche Lösungen zu erörtern.
Hintergrund des Konflikts
Der Konflikt dreht sich um ein Bauvorhaben am Michaelsberg, wo ein ehemaliges Seniorenheim in ein modernes Pflegezentrum umgewandelt werden sollte. Trotz einer Genehmigung aus dem Jahr 2016 wurden die Arbeiten 2022 eingestellt, nachdem sie 2018 begonnen hatten. Der Streit über das genaue Datum der Stilllegung sorgt für Verwirrung, da es auch Berichte gibt, die besagen, dass im November 2022 weiterhin Bauarbeiten stattfanden.
Ein wesentlicher Aspekt der Kritik bezieht sich auf die Baugenehmigung, die laut NRW-Baugesetz nach einem Jahr ohne Verlängerung erlischt. Ein entsprechender Antrag auf Verlängerung wurde von der Stadt im Juli 2023 abgelehnt, was viele Anleger verunsichert hat. Sie haben in das Projekt investiert, um ihre Altersvorsorge zu sichern, sehen sich jedoch nun mit einer unklaren finanziellen Situation konfrontiert.
Die Stadtverwaltung begründete ihre Haltung mit der notwendigen Einhaltung von Brandschutzauflagen und der Änderung der Bauordnung, die eine Rückkehr zum gewohnten Betrieb des Projekts schwierig machen. Die Unzufriedenheit bei den Betroffenen ist durch die Situation gestiegen, insbesondere weil sie weiterhin für Kredite und Grundsteuern aufkommen müssen, ohne Aussicht auf Ertrag.
Politische Reaktionen
Die politische Reaktion auf den Vorfall ist gemischt, wobei sowohl die Bürgerunion als auch die CDU den Bürgermeister kritisiert haben. Besondere Vorwürfe wurden ihm gemacht, als es um die mangelnde Kommunikation und das Versäumnis ging, rechtzeitig auf die ablaufenden Fristen aufmerksam zu machen. Während einige Fraktionen vorschlagen, einen neuen Bauantrag zu stellen, wird auf die hohen Kosten und den Zeitdruck hingewiesen, da die rechtlichen Auseinandersetzungen sich über Jahre hinziehen könnten.
Die Diskussion um die Zukunft des Geländes bleibt offen. Die Möglichkeit, das Bauvorhaben wiederzubeleben, wird begrüßt, könnte aber aufgrund der bereits ausgebliebenen Finanzierung eine große Herausforderung darstellen. Vorschläge reichen von der Schaffung eines Studentencampus bis zur Errichtung eines neuen, multifunktionalen Wohnraumes. Auf die Notwendigkeit einer schnellen und effektiven Lösung wird hingewiesen, um die Wohnungsmarktsituation in Siegburg zu verbessern.