Funklöcher in Stuttgart: Handyempfang wie in den 90ern!
In der Region Stuttgart haben zahlreiche Handynutzer nach wie vor mit erheblichen Problemen beim Mobilfunkempfang zu kämpfen. Eine exklusive Auswertung der Esslinger Zeitung zeigt, dass der Empfang an bestimmten Orten so schlecht ist, dass er wieder an die Zeit der 90er Jahre erinnert. Nutzer berichten von Schwierigkeiten beim Telefonieren und über lange Ladezeiten von Fotos und Videos. Besonders auffällig sind die sogenannten „weißen Flecken“, in denen Handynutzer gänzlich ohne Empfang auskommen müssen.
Um diese Probleme anzugehen, hat die Bundesnetzagentur neue Ausbaupflichten für Mobilfunk-Anbieter beschlossen, wie Tagesschau berichtet. Zu den Maßnahmen zählen die Abschaffung der Auktionen für Mobilfunkfrequenzen und die Verlängerung der Lizenzen für Telekom, Vodafone und O2 um fünf Jahre. Strenge Auflagen sollen sicherstellen, dass der Empfang in ländlichen Regionen sowie entlang von Autobahnen und Gleisen verbessert wird.
Geplante Verbesserungen und Herausforderungen
Die Änderung der Richtlinien bedeutet, dass die Ausbauziele nun flächenbasiert statt einwohnerbasiert berechnet werden. Die Mobilfunk-Deutschlandkarte zeigt dabei unterschiedliche Empfangsqualitäten an: rotbraun für sehr gute, hellblaue für relativ gute (4G), dunkelblaue für problematische (2G) und schneeweiße Flächen als Funklöcher. Es sind auch Verbesserungen in Wandergebieten, wie dem Hochschwarzwald und der Eifel, geplant. Bis zum Jahr 2030 soll eine Download-Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde auf 99,5% der Fläche Deutschlands verfügbar sein.
Zusätzlich werden technische Änderungen in Fernverkehrszügen eingeführt, um den Empfang auf Bahnstrecken zu erleichtern, unter anderem durch neue Fensterscheiben. Die Probleme mit Funklöchern betreffen nicht nur private Nutzer, sondern auch Unternehmen und Behörden, besonders die Polizei in ländlichen Gebieten. Der Deutsche Landkreistag fordert zudem ein nationales Roaming, um die Handynetzlücken zu schließen, wobei Experten sich über die Nachhaltigkeit dieses Vorschlags uneinig sind. Auch die Region Bodensee-Oberschwaben kämpft mit ähnlichen Herausforderungen, insbesondere in Städten wie Schlier, Fronreute, Ummendorf, Untersulmetingen, Sipplingen und Gottmadingen.
Obwohl Mobilfunkfrequenz-Neueinsteiger 1&1 zunächst außen vor bleibt, erhält das Unternehmen spezielle Regelungen zur Minderung seines Nachteils im Wettbewerbsumfeld.
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Ort | Stuttgart, Deutschland |
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